Sowohl Binsenquecke und Strandroggen als auch Strandhafer sind so stark an die ständige Überschüttung mit Sand angepaßt, daß sie ohne eine gewisse Übersandung zu kümmern beginnen. Mit ihrem lockeren Wachstum sind jedoch Binsenquecke und Strandroggen der Konkurrenz des üppig dicht wachsenden Strandhafers nicht gewachsen, so daß sie in feuchte, noch unter Salzwassereinfluß stehende Senken abgedrängt werden. Insbesondere bei starker Aufsandung bildet der Strandhafer völlig reine Bestände.
Der Strandhafer (Ammophila arenaria) erträgt nur geringe Salzgehalte und kann deshalb erst aufkommen, wenn sich genügende Süßwasservorräte gebildet haben und der Sand außerdem nicht mehr von Sturmfluten erreicht wird. Dann aber bildet er schnell große Bestände, die dichter und höher sind als die der Binsenquecke oder des Strandroggens. Dies bremst den Wind umso stärker, und die Sandablagerung nimmt beträchtlich zu. Aus den noch locker verteilten Vordünen wird ein hoch aufragender, geschlossener Wall aus so genannten Weißdünen.
Auf der Weißdüne lagert sich Sand aber nicht nur im Strandhafer oder im Lee seiner Bestände ab. Durch die Höhe und Steilheit der Weißdüne entsteht am Dünenfuß ein toter Winkel, in dem weitgehende Windstille herrscht, so daß sich auch hier Sand absetzt. Auf diese Weise wachsen die Weißdünen nicht nur in die Insel hinein, sondern können auch in begrenztem Maße in Richtung Strand vorrücken. Aus diesen zunächst vegetationslosen Dünenfüßen können direkt neue Weißdünenzüge entstehen, während die bereits bestehenden nach und nach ins Inselinnere wandern.
Schließlich ist eine Düneninsel mit einem vor Hochwasser sicheren Inselkern aus Weißdünen entstanden. Da die hohen Weißdünen den zuwehenden Sand weitgehend abfangen, findet hinter ihnen keine nennenswerte Sandablagerung mehr statt. Bei älteren, im Inselinneren gelegenen Dünenzügen überwiegt daher die Abtragung, so daß sie in der Regel niedriger als die jungen Dünen in Strandnähe sind. Die zum Wattenmeer gelegene Seite der Insel hat sich gar nicht weiter aufgehöht, sondern bleibt als so genanntes Rückseitenwatt Ebbe und Flut unterworfen.