Wir sind am Ende unserer Reise durch das Wattenmeer, so wie es unter natürlichen Bedingungen aussehen würde, angelangt. Wie wir gesehen haben, kann von einer freien, unverfälschten Natur - wie so gerne beschworen - in keiner Weise die Rede sein. Sprechen wir vom Wattenmeer, dann reden wir von kläglichen Resten, für deren Erhaltung jede Anstrengung wert sein muß, damit wir sie nicht auch noch verlieren. Trotz aller Unterschutzstellungen lasten weiterhin unbillige Begehrlichkeiten auf dem Gebiet. Dazu kommt die Klimaerwärmung, in deren Verlauf der Meeresspiegel erneut ansteigen wird. Was wird dann aus dem Wattenmeer? In der Naturlandschaft würde es weiter landeinwärts zurückweichen und so erhalten bleiben. Doch heute wären das Flächen, die eingedeicht sind, nicht im Nationalpark liegen und mit allen Mitteln verteidigt werden. Am Schluß wird man sich wohl doch den neuen Verhältnissen beugen müssen. Aber bis dahin dürfte es für das Wattenmeer schon zu spät sein. Stellen wir eine Vision dagegen: Ein rechtzeitiger, geordneter Rückzug unter Rücknahme der Deiche würde nicht nur Katastrophen vermeiden und zu einem sicheren Küstenschutz führen, sondern könnte gleichzeitig Raum ermöglichen, in dem sich ein Teil der verlorenen Vielfalt wieder herstellen ließe.