Die feuchten Senken in den Dünen sind wegen Staunässe für Baumwuchs wenig geeignet. Auf nassem, noch nackten Sand keimt die Dünenweide (Salix arenaria, links) besonders gut und bildet dann um die Senken herum einen Saum vor dem Wald, der sie aus den trockeneren Dünengebieten verdrängt hat. Im Schatten der Dünenweiden wächst gerne das Kleine Wintergrün (Pyrola minor, unten rechts), während der Echte Ehrenpreis (Veronica officinalis, unten links) sowohl dort als auch in offenen Bereichen vorkommt.
In den nassen Senken siedelt sich gerne die Krähenbeere (Empetrum nigrum) an und bildet dichte Decken, unter denen sich dunkler, brauner Rohhumus ansammelt, der sich nach und nach in Torf umwandelt, so daß sich in den Senken schließlich Moore bilden. Diese Dünenmoore zeigen eine Reihe von Besonderheiten. Eine davon ist das starke Vorherrschen der Krähenbeere selbst, einem Zwergstrauch mit unscheinbaren Blüten, die sehr früh im Jahr erscheinen (unten links), und schwarzen Beeren im Sommer (unten rechts). Solche Moorheiden sind für die nordische Vegetation typisch.
Die Dünen nehmen Regenwasser wie ein Schwamm auf. Da sich im tieferen Untergrund bereits salziges Grundwasser aus dem Meer befindet und Wasser mit unterschiedlichem Salzgehalt sich nicht ohne weiteres mischt, kann das Regenwasser nicht einfach versickern, sondern staut sich als eine Art Süßwasserkissen in den Dünen an, so daß bis zu einer gewissen Höhe über dem Meeresspiegel in den Dünentälern Feuchtgebiete und sogar Teiche entstehen können.
Ebenfalls auf feuchtem bis nassen Sand keimt die Baltische Binse (Juncus balticus, unten links). Sie zieht sich jedoch nicht an die Ränder der Senken zurück, wenn die sich zu Dünenmooren weiter entwickeln (unten rechts), sondern bleibt Teil der Moorvegetation.
Zur Krähenbeere gesellen sich typische Moorpflanzen wie die Glockenheide (Erica tetralix, rechts) und die Trunkelbeere (Vaccinium uliginosum, unten). Es kann auch Torfmoos aufkommen (Sphagnum compactum, unten rechts), in dem sogar Sonnentau (Drosera rotundifolia, auch unten rechts) gedeiht.
Die Besenheide (Calluna vulgaris, oben), die für mitteleuropäische Moore und Heiden typisch ist, kommt ebenfalls auf den Düneninseln vor, spielt aber oft nur eine Nebenrolle. Immerhin bildet sie aber zusammen mit der Krähenbeere auf entblößten Waldstandorten ausgedehnte Heiden, die sogenannten Braundünen.