Was ebenfalls alle einheimischen Quellerarten gemeinsam haben, ist jedoch, daß sie einjährig sind und im Herbst verschwinden. Dadurch sind die im Sommer durch den Queller geschützten Fluren im Winter den Sturmfluten preisgegeben, und ein Teil des aufgelandeten Bodens wird wieder abgetragen. Bevor das aber geschieht, verabschiedet sich der Queller mit einem glühenden Herbstrot.
Im Windschatten der hohen Weißdünen hat sich die dem Wattenmeer zugewandte Seite der Insel nur wenig aufgehöht und ist weiterhin den Tiden ausgesetzt. Dieses Rückseitenwatt wird vom gelblichen Sandqueller (Salicornia procumbens) besiedelt, der oberhalb der normalen Flutmarken wächst. Er wurzelt zwar in vom Meerwasser getränkten, stets nassen Sand, wird aber nur von besonders hoch auflaufenden Fluten erreicht. Bei anhaltend ruhigem Sommerwetter wird er oft längere Zeit überhaupt nicht von Wasser bedeckt.
Wie alle Quellerarten ist auch der Sandqueller in Gefahr, zu viel Wasser an seine salzige Umwelt zu verlieren. Er geht daher sparsam mit Wasser um und speichert es. Dadurch nimmt er ein sukkulentes Aussehen wie eine Wüstenpflanze an. Aufgrund seines steifen, sparrigen Wuchses kann sich auch in den Quellerbeständen Sand absetzen, so daß es trotz des geringen Sandeintrags doch zu einer leichten Aufhöhung kommt.
Ist der Winter vorbei, keimen zwischen den abgestorbenen Strünken vom Vorjahr massenweise junge Quellerpflanzen, und der Zyklus beginnt von Neuem.