Durch die allmähliche Aufhöhung des Rückseitenwatts können sich schließlich dort auch Salzwiesen bilden, die nur noch selten überflutet werden. Diese als Groden bezeichneten Flächen gehören zur Blütezeit des Strandflieders (Limonium vulgare) zu den prächtigsten Erscheinungen des gesamten Wattenmeerraumes. Auch dem Strandflieder haben Blumenpflücker arg zugesetzt, doch ist er, seit er unter Schutz steht, wieder häufig.
Der Strandflieder ist aber nicht die einzige prächtige Blume auf dem Groden. Strandnelke (Armeria maritima, links - in Wirklichkeit ein Bleiwurzgewächs) und Gänsefingerkraut (Potentilla anserina, unten) ergänzen die Farbenpracht der sandigen Salzwiesen.
Der Strandbeifuß (Artemisia maritima) beeindruckt nicht durch seine Blüten, sondern durch sein graufilziges und feingeschnittenes Laub. Er hat einen hohen Nährstoffbedarf, und - obwohl er überall auf dem Groden vorkommt - wächst er deshalb am dichtesten an den Prielrändern, wo sich Treibsel von der Flut absetzt.
Priele sind Rinnen, durch die der Flutstrom sich in die Salzwiesen und Watten ergießt und der Ebbstrom wieder abläuft. Im dichten Bewuchs der Salzwiesen bleibt das mitgebrachte Treibsel meist gleich an der Prielkante hängen, so daß sich dort nährstoffreiche Spülsäume bilden können, wie sie der Strandbeifuß gerne besiedelt.
An den Prielrändern wächst auch gerne die unscheinbarere Strandsode (Suaeda maritima), die wie der Strandbeifuß und das früher erwähnte Kalisalzkraut (Salsola kali) zu den Pflanzen gehören, die aus den Salzsteppen des inneren Eurasiens an die Küste gekommen sind.
In den obersten Bereichen, wo der Salzwassereinfluß nur noch schwach ist und selbst Sturmfluten selten hin reichen, wachsen im Übergang zu den Dünen Arten, die man sonst im Binnenland auf kalkreichen Trockenrasen findet, wie die Hauhechel (Ononis repens, oben), oder die von solchen Arten abstammen, wie der Küstenzahntrost (Odontites litoralis, links).
In diesem Übergangsraum gibt es Senken, wo durch Regenpfützen der Boden aussüßt, bei Sonne durch Verdunstung aber wieder salziger werden kann. Unter solchen Schwankungen sammelt sich ein interessantes Sortiment kleiner Pflanzen an, darunter das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica, oben links), die Zweischneidige Binse (Juncus anceps, oben rechts), die Strandsegge (Carex extensa, rechts) und das Strandtausendgüldenkraut (Centaurium litorale, links).